Am 6.11.2019 begann für 11 Wanderfreunde zusammen mit Zuzana als Wanderleiterin und deren Freundin Monika das Abenteuer „Pilotreise Zypern“. Neben einigen „Wiederholungs-tätern“, die Zypern vor ca. 18 bzw. 45 Jahren kennengelernt hatten, sollte diese Reise für die restlichen Wanderer völlig neue Eindrücke vermitteln. Dementsprechend gespannt waren wir auf die kommenden Tage.
Unsere Wandergruppe war „bunt“ zusammengewürfelt. Die Teilnehmer kamen aus dem Randgebiet von Berlin, Thüringen (Weida), Sachsen (Pirna), München, der Nähe von Bonn und Wien.
Zu siebent starteten wir in Berlin-Tegel und trafen bereits 15 Uhr im Hotel ein, in dem wir sehr zuvorkommend mit einem Getränk und paar süßen Snacks empfangen wurden. Bis zum Abendessen nutzte Jeder die Zeit für sich, ob zum ersten Bad im Meer oder für einen Spaziergang.
Beim Abendbrot stellten wir schnell fest, dass die noch fehlenden Reisenden auch eingetroffen waren, so dass danach die offizielle Begrüßung durch Zuzana stattfinden konnte.
Als sie die kommenden „Vorhaben“ erläuterte, war deutlich zu spüren, dass sie sich auf die gemeinsame Zeit mit uns freute.
Nach einem reichlichen, keine Wünsche offenlassenden Frühstück am 7.11. fuhren wir mit einem Kleinbus nach Ineia, einem kleinen Ort auf der AKAMAS-Halbinsel. Hier wurden wir gleich als nicht ortsansässig identifiziert und am Weiterfahren gehindert. Das lag an einer Sperrung der Straße durch eine Baustelle. Kurzerhand stiegen wir an dieser Stelle aus und begannen gegen 10 Uhr mit der Wanderung. Zunächst führte uns die Tour über breite Wege, an denen uns ausgereifte Feigen und Früchte des Johannisbrotbaumes zum Naschen verleiteten. Eine ca. 100 Tiere umfassende Schaf- und Ziegenherde kreuzte auch noch unseren Weg und deren Hirte freute sich, mit uns zu plaudern. Bis dahin war es eine einfache Wanderung, aber Zuzana hatte angedeutet, dass sich das bald ändern würde. Wir fanden uns plötzlich auf teils äußerst schmalen, durch die dicht gewachsene Macchie nicht ganz so einfach zu bege-henden Wegen wieder, deren Verlauf manchmal nur zu erahnen war. Es gelang uns trotzdem den Eingang zur AVAKAS-Schlucht zu finden. Die steil aufragenden, immer näher zueinander rückenden Felswände waren sehr beeindruckend. Das Begehen der Schlucht forderte uns aufgrund der teils sehr glitschigen Steine Einiges ab. Deshalb erreichten wir das Ende dieser nicht. Also traten wir den Rückweg zu einem in der „Nähe“ befindlichen Parkplatz an, wo wir den Kleinbus bestiegen. Dessen Fahrer brachte uns nach Agios Georgios Pegeia ins Restau-rant zum landestypischen Mittagessen. Dieses beinhaltete neben Wasser, auch Weiß- und Rotwein sowie:
als Vorspeise: Bauernsalat (Gurke, Tomate, Salat, Ziegenkäse und reichlich Zwiebel) mit Brot und verschiedenen Dips und
als Hauptspeise: Moussaka, für zwei Wanderer als vegetarische Variante, mit Pommes
Zum Abschluss genossen alle Kaffeetrinker noch die zypriotische Art desselben.
Satt und rundum zufrieden wurden wir zum Hotel gefahren, das wir kurz vor dem recht zeitig einsetzenden Sonnenuntergang erreichten. Natürlich interessierte nicht nur mich, wie die Tagesbilanz ausfiel. Die Gesamtstrecke der 1.Tour belief sich auf 15,5 km und 150 m im An-, aber 720m im Abstieg. Gegen 19 Uhr trafen wir uns im Speiseraum zum Abendessen. So klang der erste aktive Urlaubstag aus.
Am Freitag (8.11.) stand eine Küstenwanderung auf dem Programm. Diese konnte aber erst nach einem Zwischenstopp an den Aphroditefelsen beginnen. Deren Vorgipfel wurde natür-lich von den Meisten erklommen, um von oben einen unvergesslichen Blick auf diese geschichtsträchtigen „Steine“ zu haben. Auf das dreimalige Umrunden dieser, um ewige Schönheit und Jugend zu behalten verzichteten wir ebenso wie auf das Befestigen von Zellstofftaschentüchern an den Sträuchern am Strand.
Dafür fuhren wir weiter gen Südwesten nach Pissouri, wo die geplante Küstenwanderung gegen 10 Uhr begann. Bei einer Temperatur von 28Grad und intensiver Sonneneinstrahlung kamen wir nicht nur durch gelegentliche Anstiege mächtig ins Schwitzen. Herrliche Aus-blicke auf verschiedene Küstenabschnitte bleiben unvergesslich und wurden in zahlreichen Schnappschüssen festgehalten. Für die ca. 6,6 km mit einem Anstieg von 320 m benötigten wir 2 ½ Stunden. Der zuverlässige Busfahrer erwartete uns schon und fuhr zur Strand-BAR, wo Zuzana ein landestypisches Essen für uns bestellt hatte. Doch zuvor konnten die Meisten, einem Sprung ins kühle Nass nicht widerstehen. Gegen 13:45Uhr begann die Bedienung mit dem Servieren des Essens. Auf den Tellern befanden sich gegrillter Oktopus mit Pommes und einer Salatgarnitur. Zufriedene Gesichter zeigten, dass es allen super schmeckte. Selbst die Alternative (Lammfleisch) kam sehr gut an. Zum Abschluss tranken wir noch einen zyprio-tischen Kaffee und „bliesen“ zum Aufbruch. Zuzana hatte vorgeschlagen, den „kurzen“ Tag noch für einen Abstecher zu den Königsgräbern in Paphos zu nutzen. Also fuhren wir zum Hotel und brachen 15:30 Uhr schon wieder auf. Der Busfahrer brachte uns direkt zum Eingang der historischen Stätte. So gewannen wir in 45Minuten einen Eindruck von dieser. Als wir uns am Ausgang trafen, merkten wir, dass wir Wilfried verloren hatten. Während wir auf-grund der hereinbrechenden Dunkelheit zurück zum Hotel liefen, suchte Zuzana mit dem „Wachschutz“ das gesamte Gelände ab. Ein Anruf brachte Erleichterung. Der überpünktliche Wanderfreund hatte gedacht, dass wir schon weg waren und daraufhin allein losgelaufen. Generell zeigte sich, dass die Schätzung unserer Wanderleiterin, für den Rückweg auf der Promenade 40 Minuten zu benötigen, mehr als sportlich war. Trotz unseres recht scharfen Tempos kamen wir erst gegen 18 Uhr im Hotel an.
Bis zum Abendbrot hatte sich die ganze Aufregung bei Allen wieder gelegt.
Für den 9.11. hatte Zuzana die Abfahrt am Hotel für 8:30 Uhr festgelegt. Das Tagesziel lag im Troodosgebirge, womit eine längere Anfahrt verbunden war. Einen kurzen Stopp legten wir in dem hübschen Bergdorf Omodos ein, in dem wir das dortige Flair genossen. Von dort ging es weiter nach Chandria, dem zweithöchsten Ort Zyperns. Um 11:15Uhr liefen wir zur Kammwanderung los. In zahlreichen Kehren ging es bergan und nach 90 Minuten lag der Adelfoi (1612 m hoch) vor uns. Dieser wurde „links“ liegen gelassen. Dafür kletterten wir noch auf den gegenüber liegenden Gipfel, auf dem wir uns zum GIPFELSIEG mit „Berg heil“ gratulieren konnten. Für diese sehr angenehme, teils auf schattigen Waldwegen verlaufende Kammwanderung (7,1km) benötigten wir knapp drei Stunden. Die Gaststätte „The Sama Tavern“ in Spilia erwartete uns mit einer „Fleisch MEZE“.
Zunächst servierte man uns einen Choriatiki (Bauernsalat), den unser einheimischer Busfahrer so würzte, wie es in Zypern üblich ist. Danach ging es förmlich Schlag auf Schlag. Ich konnte sicher nicht alles notieren, aber eine kleine Auswahl sei hier genannt:
– 2 Platten mit gegrillten Würstchen, Kassler und Käse (Halloumi)
– Schweinefleisch mit Pilzen
– Gemüse mit Rührei
– Souvlaki (gegrillter Schweinefleischspieß)
– Sheftalia (mit Reis bzw. Kartoffel gefüllt)
– Hähnchengeschnetzeltes
Dazu reichte man uns Pommes, mit Käse überbackene Makkaroni und Kaisergemüse. Zum Abschluss gab es Obst (Weintrauben, Mandarinen und Granatapfel) sowie den zypriotischen Kaffee. Da es im Raum recht kühl war, erhielten wir als Entschuldigung des Hauses einen Zivania. Alle waren regelrecht „genudelt“ und aus Dankbarkeit für unseren Besuch schenkte der Wirt Zuzana einen riesigen Granatapfel. Noch mehr Gelächter brach aus, als Klaus in den Lieferwagen des Wirts, der unserem Kleinbus nicht nur farblich sehr ähnelte, einsteigen wollte. Entsprechend lustig verlief die Rückfahrt zum Hotel, da diese Episode mit immer neuen Kommentaren versehen wurde.
Am 10.11. führte die Wanderung vom Kloster Chrysorrogiatissa durch die Weinberge. Da der Gottesdienst gerade zu Ende ging, konnten wir nicht nur das Außengelände besichtigen, sondern auch einen Blick in das Kircheninnere werfen. Wie es auf den meisten Touren üblich ist, ging es in die Weinfelder erst einmal bergan. Nebenbei aßen wir vom noch reichlich an den Sträuchern hängenden Wein. Pünktlich zur Mittagszeit kamen wir an einer kleinen Kapel-le an, wo unser heutiges Picknick stattfand. Schnell war die Tischdecke auf dem kleinen Tisch ausgebreitet und dank der Hilfe aller das Büffet aufgebaut. Es umfasste zahlreiche zypriotische Spezialitäten wie Salami, Kassler, weichen Ziegenkäse, Hartkäse (Kefalotyri), Tomate, Gurke, Paprika, Olivenaufstrich, Dips, Pita-Brot, Wein und als Nachtisch Halva
(eine vegane Süßspeise). Das alles hatten wir beim Loswandern in den Rucksäcken der Teilnehmer verstaut.
Nachdem Zuzana noch einige Worte zum Weinanbau verloren hatte, stießen wir mit ihr und dem Wein auf den FRIEDEN, die GESUNDHEIT und auf UNS an. Danach war das Büffet frei gegeben. Es leerte sich recht zügig, was ein Indiz dafür war, dass Zuzana und Monika das Richtige eingekauft hatten. Nachdem alle beim Aufräumen mitgeholfen hatten, spendierte Brigitte für Jeden ein Mitbringsel aus Wien, eine Mozartkugel. Damit sollte der restliche Weg zum Tagesziel, Pano Panagia, kein Problem mehr sein. Den Ort erreichten wir nach einer Stunde und nahmen uns sogar noch die Zeit, in einem kleinen Cafe etwas zu trinken. Natürlich musste auch noch ein Foto vom in diesem Ort geborenen Erzbischof der orthodoxen Kirche Zyperns gemacht werden.
Nachdem wir den Kleinbus bestiegen hatten, wunderte sich unser Busfahrer sehr, dass Zuzana kein weiteres Ziel ansteuern, sondern nur noch zum Hotel zurückfahren wollte.
Auf der Rückfahrt verkündete sie die Tagesbilanz:
Länge der Tour: 11,5 km ; Anstieg: 397 m ; Abstieg: 397 m,
Insgesamt waren wir 4 Stunden, 39 Minuten und 10 Sekunden unterwegs. Auf ausdrückliches Bitten einiger Wanderfreunde sollte ich die Sekundenangabe keineswegs unterschlagen.
Gegen 15:30 Uhr kamen wir am Hotel an und damit hatten alle die Chance, noch im Meer baden zu gehen. Das war der Wunsch vieler Reiseteilnehmer, der somit erfüllt wurde.
Am Montag, dem 11.11., starteten wir am Hotel gegen 8:35 Uhr in Richtung Latsi, einem 45 km entfernten Ort. Zwei Kilometer außerhalb desselben, an einer Straße setzte uns der Busfahrer ab. Dort war ein Einstieg in den Adonis- Trail, den Zuzana mit uns wählte. Zunächst ging es bergan und wir genossen immer wieder den Blick zurück auf die Küste.
Am Pyrgos tis Rigainas, wo sich vermutlich mal ein mittelalterliches Kloster befand, und heute eine Wegkreuzung von Adonis- und Aphrodite-Trail ist, machten wir eine Pause. Hier ließen wir uns an und auf der 500 Jahre alten Eiche für einen besonderen Urlaubsschnapp-schuss nieder. Danach nahmen wir den Weg zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Mouti Tis Sotiras, in Angriff. Von diesem 370 m hohen „Gipfel“ , aber auch im weiteren Verlauf des Aphrodite-Trails boten sich herrliche Blicke auf die Küstenabschnitte. Somit gelangten wir zum Aphrodite-Bad, das den Endpunkt unserer Tour darstellte. Gegen 13:50 Uhr fuhr uns der Busfahrer zum Strandrestaurant Latsi, wo uns eine „FISCH-MEZE“ zelebriert wurde.
Neben dem Bauernsalat, dessen Würzung wieder Aufgabe des Busfahrers war, gab es Oktopus, Meerbrasse, Tintenfischringe, Krebse, Muscheln. Als Dessert bekamen wir Guave sowie einen zypriotischen Kaffee. Das war wieder richtig lecker.
Wir waren 4 Stunden und 7 Minuten unterwegs, sind 10,5 km gelaufen. Davon ging es 440 m bergan und 429 m bergab. Gegen 16:30 Uhr kamen wir wieder im Hotel an und trafen uns reichlich zwei Stunden später wieder zum Abendbrot.
Unser letzter „Wandertag“, an dem wir zu acht an einer fakultativen Wanderung teilnahmen, ist angebrochen. Zunächst fuhren wir nach Anogyra, wo Zuzana für uns eine Führung durch das „Affenbrot“-Museum bestellt hatte. Die Leiterin machte uns mit der traditionellen Art der Erzeugung der Johannisbrot-Produkte vertraut. Nach einem kurzen Rundgang im Ort selbst, wanderten wir los. Unser Ziel war der Picknick-Platz Alectora. Dort war der Tisch schnell mit vielen herzhaften und süßen Leckereien gedeckt. Nach dieser 9,6 km langen Wanderung bestiegen wir gegen 13:45Uhr wieder den Kleinbus. Am Hotel legten wir nur einen kleinen Zwischenstopp ein, um dann gleich noch zum Achäologischen Park nach Pafos aufzubrechen.
Der Busfahrer brachte uns zum Eingang desselben. Nach einem Rundgang liefen wir zum Hotel zurück und nutzten natürlich die scheinbar letzte Chance für ein Bad im Meer.
Um 19 Uhr trafen wir uns zum gemeinsamen Abschlussessen, das von Seiten des Hotels als echtes Highlight präsentiert wurde. Die Tafel war festlich mit einem tollen Blumenbukett gedeckt und uns wurde neben mehreren Platten mit zypriotischem Gegrillten auch Sekt angeboten. Zuzana bedankte sich mit einem kleinen Geschenk und persönlichen Worten bei Jedem von uns. Wir waren eine sehr angenehme Gruppe für sie, was uns natürlich sehr freute. Anschließend nutzte Dieter die Gelegenheit, sich bei Zuzana für ihre tolle Art und Weise der Wanderführung zu bedanken. Somit klang dieser letzte Abend in geselliger Runde aus, wobei wir uns beim Küchen- und Restaurantchef für ihre geleistete Arbeit ebenfalls bedankten.
Am 13.11. waren einige besonders früh aufgestanden, um ein morgendliches Bad im Meer zu genießen. Ein tolles Erlebnis, das ich nur weiter empfehlen kann. Nach dem Frühstück gestalteter Jeder den Vormittag für sich. Einige gingen noch einmal ins Wasser oder an der Strandpromenade spazieren. Gegen 12 Uhr fuhr der Transfer für die Reisegäste, die nach Berlin flogen, und wenige Minuten später für die restlichen Reisegäste. Damit trennten sich unsere Wege und wir hoffen sehr, dass wir uns bei einer der nächsten Reisen wieder einmal sehen.
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