Da wir ein Reiseveranstalter für Wander-, Trekking- und Aktivreisen sind, ist für uns das Thema Ausrüstung ein täglich wiederkehrendes Thema. Egal zu welcher Jahreszeit wir mit unseren Gästen oder im Familien- oder Freundeskreis unterwegs sind – die richtige Ausrüstung ist einer der wichtigsten Punkte für eine gelungene Tour.
Den ersten Artikel zum Thema Ausrüstung beim Wandern, widmen wir den richtigen Schuhen. Hier haben wir den Fokus auf das Wandern und Trekken im Mittel- bis angehenden Hochgebirge und dem Wandern im Mittelmeerraum gelegt. In einem separaten Artikel werden wir auch Tipps und Hinweise für den richtigen Schuh im Hochgebirge und Winter geben.
Für uns fängt das Thema der richtigen Ausrüstung immer mit den Schuhen an. Schließlich sind es die Schuhe, welche Euch während der ganzen Tour über bequeme Waldwege, steile Bergpfade, geröllige Wege, sandige Pisten, feuchte Wiesenpfade und im Frühjahr teilweise auch noch über verschneite Bergpfade führen. So unterschiedlich die Wege, so unterschiedlich sind auch die Ansprüche an den Wanderschuh. Er sollte Eure Füsse möglichst trocken und warm halten, stabilen Halt auf losem Untergrund bieten und dabei noch komfortabel wie ein Hausschuh sein. Um am besten das alles noch in einem Schuh vereinen.
Im Fachhandel bekommt man heute Schuhe für jede Gelegenheit, jedes Gelände und jede Jahreszeit. Das wir auf so ein riesiges Angebot zurückgreifen können, ist sicher super, aber leider oft auch verwirrend. Denn während einer Wanderwoche, oder auch schon während einer langen Tagestour, trifft man meist auf verschiedene Geländeformen. Und hier hat man nicht die Möglichkeit ständig die Schuhe zu wechseln. Also ist ein universell einsetzbarer Wanderschuh meist die beste Wahl. Doch welche Eigenschaften sollte dieser haben?
Wie erwähnt gibt es im Fachhandel unzählige Modelle, aber ich möchte Euch mit meinen Ausführungen zu den verschiedenen Modellen und Schuharten nicht weiter verwirren, sondern Euch ganz allgemein gültige Tipps zum richtigen Wanderschuh für das Mittel- bis angehende Hochgebirge und Wanderungen im Mittelmeerraum geben.
Der Schuh sollte in jedem Fall so hoch sein, dass eure Knöchel umschlossen werden. Viel höher als bis zum Knöchel muss der Schuh nicht unbedingt reichen. Dies sichert Stabilität, schützt besser vor Nässe (z.B. beim Durchqueren von feuchten Wiesen, kleinen Bachläufen und im Frühjahr beim Überqueren von Schneefeldern) und hält an kühlen Tagen auch wärmer.
Das Material der Schuhe sollte aus Gore Tex bestehen. Dadurch wird der Schuh wasserdicht. Meiner Meinung nach sollte diese Eigenschaft auf jedem Fall der Atmungsaktivität vorzuziehen sein. Und mittlerweile gewährleistet modernes Gore Tex Material, in Verbindung mit guten Socken aus Merinowolle, eine sehr hohe Atmungsaktivität.
Für guten Grip sollte die Sohle der Schuhe ein gutes und tiefes Profil aufweisen. Weiterhin sollte die Sohle schmutzabweisend sein und wenn möglich aus Vibram Material bestehen. Das gewährleistet guten Halt auf verschiedenen Untergründen.
Sehr praktisch ist es, wenn die Spitze der Schuhe zum Schutz gegen Geröll einen Geröllschutzrand aufweist.
Achtet darauf, dass die Schnürung der Schuhe relativ weit bis an die Schuhspitze reicht, dies sichert ein besseres Anpassen der Schuhe an verschiedene Untergründe und gibt die Möglichkeit beim Auf- und Abstieg die Schuhe komfortabler zu schnüren (beim Aufstieg etwas lockerer, beim Abstieg fester).
Ob die Sohle wieder zu besohlen ist oder nicht, spielt meiner Meinung nach keine entscheidende Rolle. Trägt man den Schuh lange Zeit und hat der Schuh schon viele Kilometer hinter sich, leidet nicht nur die Sohle, sondern auch generell die gesamte Stabilität und eventuell das Material im Allgemeinen. Dies kann man nicht wiederherstellen und daher ist es ratsam, einen neuen Schuh zu kaufen. Und wenn man mit dem Modell oder Marke zufrieden ist, spricht ja auch nichts dagegen sich für ein aktuelles Modell zu entscheiden. Dies ist aber individuell von jedem selbst zu entscheiden. Einen generellen Nachteil im Wiederbesohlen sehe ich nicht.
EIN WICHTIGER HINWEIS
Oft werden Schuhe gekauft die zu steif und zu schwer sind. Oft denkt man, gerade diese Schuhe sind für alles und jedes Gelände geeignet. Dem ist definitiv nicht so! In den meisten Fällen sind diese Schuhe für den Einsatz im Hochgebirge oder in felsigem Gelände gedacht.
Ich empfehle Euch einen eher weicheren Schuh zu kaufen. Natürlich sollte dieser alle zuvor genannten Empfehlungen aufweisen. In den meisten Fällen ist dies sicher die weitaus bessere Wahl für Wanderungen im Mittel- bis zum beginnenden Hochgebirge. Ihr lauft in diesen Schuhen über einen längeren Zeitraum komfortabler, dass wiederum schont eure Gelenke, spart Energie und trägt erheblich zu einer verbesserten Sicherheit bei.
Und natürlich ist es wichtig, dass der Schuh passt. Achtet darauf, dass die Ferse fest sitzt und die Zehen gut eine Fingerbreite Platz haben.
SINNVOLLES ZUBEHÖR
Socken
Auch wenn Ihr bei der Auswahl des Wanderschuhs alles richtig gemacht habt, ist dieser nur halb so viel Wert, wenn Ihr die falschen Socken gewählt habt. Denn erst durch ein gutes Zusammenspiel zwischen Schuhen und Socken ergibt sich ein hoher Tragekomfort und ein angenehmes Mikroklima.
Socken sollten immer mindestens eine Handbreit über den Schuhrand reichen. Welche Farbe ihr bei den Socken wählt ist heutzutage vollkommen egal – im Gegenteil, auch bei den Socken gibt es viele frische und fröhliche Farben. Beim Material sollte man auf Merinowolle zurückgreifen. Merinowolle wärmt auch noch im feuchten Zustand, sorgt für ein angenehmes Fussklima und ist von Natur aus geruchshemmend.
Die Socken müssen, wie auch der Wanderschuh, perfekt passen und dürfen keine Falten werfen und nicht rutschen, denn sonst bilden sich schnell Druckstellen und Blasen.
Grödeln / Spikes / Schneeketten
Ein sehr sinnvolles Zubehör sind die sogenannten Schneeketten, Spikes oder Grödeln. Da sie klein verpackbar sind und nur wenig wiegen, sollten sie in keinem Rucksack fehlen, wenn im Frühjahr / Frühsommer eine Tour in die höheren Lagen der Mittelgebirge ansteht. Aber wir haben sie auch schon Ende Mai in den Bergen Korsikas gebraucht, als wir noch vorhandene Schneefelder queren mussten.
Ich empfehle Euch die Modelle mit einer Art Gummigamasche. Sie sind sehr schnell am Wanderschuh befestigt und bieten sehr viel Halt auf Schnee und Eis.
Solltet Ihr Fragen zur Ausrüstung haben, schreibt mir jederzeit gerne eine Email: marko.weiss@wm-aktiv-reisen.de
Viel Spass auf Tour,
Marko
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